Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist eine etwa 15-20 Zentimeter lange und 3 Zentimeter dicke Hormondrüse, die quer zwischen Zwölffingerdarm und der Milz liegt. Sie produziert täglich zwischen 1,5 und 3 Liter Flüssigkeit (Pankreassaft), die wichtige Verdauungsenzyme enthält. Außerdem bildet sie in inselförmigen Gewebeteilen die Hormone Insulin, Glukagon und das Somatostatin.

Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse

Die häufigste Erkrankung der Bauchspeicheldrüse ist der Diabetes mellitus. Er wird umgangssprachlich auch als „Zuckerkrankheit" bezeichnet und ist eine chronische Stoffwechselstörung, bei der der Blutzuckerwert zeitweise oder ständig erhöht ist. Es gibt mehrere Formen des Diabetes: Am häufigsten ist Typ-2-Diabetes, gefolgt vom Typ-1-Diabetes. Eine weitere Form ist der Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes). Gemeinsam ist allen Formen, dass die erhöhten Blutzuckerwerte zu verschiedenen Folgeerkrankungen, wie z. B. Herz-Kreislauf-Beschwerden, Nieren- und Nervenerkrankungen führen können.

Ursache von Typ-2-Diabetes ist in der Regel sowohl eine zu geringe Produktion des Hormons Insulin als auch ein zu geringes Ansprechen der Körperzellen auf Insulin. Bei Typ-1-Diabetes richtet sich das körpereigene Immunsystem gegen den eigenen Körper und zerstört die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse (Autoimmunerkrankung). Dadurch kann die Bauchspeicheldrüse weniger bis kein Insulin bilden und der Blutzucker steigt an.

 

ERCP

Die endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP = Spiegelung: Gallenwege / Bauchspeicheldrüse) ist eine endoskopische Methode, mit der diagnostische und therapeutische Eingriffe durchgeführt werden können. Neben der Darstellung der Gallenwege, Gallenblase und des Pankreasgangs mit Röntgenkontrastmittel können auch Steine entfernt oder die Öffnung des Gallengangs (Papilla vateri) geweitet werden.

Mit einem durch den Mund (oral) eingeführten Endoskop mit Seitblickoptik, dem Duodenoskop, wird das Duodenum aufgesucht und die Vatersche Papille sondiert, die Mündung des gemeinsamen Ausführungsganges vom Gallengang und Bauchspeicheldrüsengang. Das Kontrastmittel wird retrograd, also entgegen der normalen Flussrichtung der Gallenflüssigkeit, in die Gallenwege injiziert. Unter der Durchleuchtung mit Röntgenstrahlen werden Verengungen der Gänge, etwa durch Gallensteine, Gallengries oder Tumore, beurteilbar.

Vorteil der ERCP ist die Möglichkeit, neben der Diagnostik gleichzeitig auch zu therapieren, beispielsweise mit Hilfe eines über den Arbeitskanal des Endoskops vorgeschobenen Instruments zur Steinentfernung oder Zertrümmerung.

Ist das Vorschieben der Instrumente in den Gallengang nicht möglich, wird die Papillenöffnung mit einem Papillotom, einem speziellen Katheter mit einem beweglichen elektrisch geladenen Draht, aufgeschnitten. Dieser Vorgang wird als Endoskopisch ausgeführte Papillotomie (EPT) bezeichnet.

Therapeutisch bedeutsam ist die Möglichkeit, bei Verengungen durch Tumoren oder Entzündungen durch Einbringen von Kunststoff- oder Metallröhrchen (Stent) den Gallen- und Bauchspeichelfluss wieder zu ermöglichen.

In geübter Hand sind die Risiken gering. Es kann in Abhängigkeit von der Grunderkrankung zu Infektionen der Gallenwege oder der Gallenblase (Cholezystitis), zu Lufteintritt in die Gallenwege (Aerobilie), zur Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) oder auch zur Verletzung der Magen- oder Darmwand kommen.

Alternative Verfahren zur Diagnostik (jedoch nicht zur Therapie) sind die Endosonographie und die MRCP (Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie).

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