Narkolepsie
Narkolepsie ist eine wahrscheinlich angeborene Störung des Schlaf-Wachrhythmus. Es findet kein harmonischer Ablauf von Wachsein und Schlaf mit REM und NON-REM Schlafphasen statt.
Symptome der Narkolepsie sind:
- Tagesschläfrigkeit mit unüberwindbarer Einschlafneigung:
Die Tagesschläfrigkeit von Menschen, die an Narkolepsie leiden, ist mit der von Gesunden nicht zu vergleichen. Narkoleptische Kinder können beim Sprechen, Essen oder sogar auf dem Fahrrad plötzlich einschlafen. Sie erfahren mehrmals am Tag unkontrollierte Schlafattacken.
- Schlafattacken wechselnder Dauer von wenigen Sekunden bis zu einer halben Stunde. Die Einschlafneigung mehrmals pro Tag tritt anfallsartig auf und wird schließlich unwiderstehlich. In angestrengtem Bemühen um Wachbleiben leiden die Betroffenen unter Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen. Dabei treten häufig auch Kopfschmerzen, Schwindel, unscharfes Sehen oder Doppelbilder auf. Der Schlafattacke folgt ein Zustand von Erholung oder gar Frische.
- Visuelle oder akustische Hypnagoge
- Halluzination (in der Einschlafphase)
- Schlaflähmung:
Beim Einschlafen und Erwachen kann es zu Bewegungsunfähigkeit und Sprachblockierung kommen
- Kataplexie:
Wenige Sekunden bis Minuten dauernde Anfälle von Muskelschwäche aufgrund des Verlustes der natürlichen Muskelspannung. Je nach Schwere der Attacke kann dies zu Erschlaffen der Gesichtsmuskulatur mit Herunterfallen des Unterkiefers, Innehalten der Atmung, undeutlichem Sprechen oder völligem Verlust der Stimme, oder zu einem Weichwerden in den Knien bis zum vollständigen Hinsinken führen. Oft führt dies zu einem Zustand der vollständigen Bewegungsunfähigkeit. Das Bewusstsein ist im Zustand der Lähmung voll erhalten oder nur geringfügig beeinträchtigt. Man spricht von affektivem Tonusverlust, weil die Anfälle oft durch Lachen oder plötzliche Affekte wie Freude, Ärger, Überraschung ausgelöst werden
Trotz der Schlafneigung am Tag ist der Nachtschlaf häufig gestört. Viele Patienten klagen über einen oberflächlichen Schlaf mit Wahrnehmung jedes Geräusches und über mehrmaliges Erwachen in der Nacht. Die Schlafkontinuitätsstörung in der Nacht führt zu wechselnden Schlafzeiten und Schwankungen der effektiven Schlafzeit mit der Folge eines nicht ausreichenden Schlafbenefit am Morgen. Narkolepsie Patienten haben oftmals Schwierigkeiten, morgens aus dem Bett zu kommen und den Tagesrhythmus aufzunehmen.
Die Narkolepsie ist eine ursächlich noch unbekannte Funktionsstörung der Schlaf-Wach regulierenden Zentren im Gehirn. Das Vorkommen der Narkolepsie in der Bevölkerung beträgt etwa 1:1.000. Das Leiden kann in jedem Lebensalter auftreten, beginnt jedoch vorzugsweise im jungen Erwachsenenalter, oder im Kindesalter und besteht fort, ohne die Lebenserwartung zu beeinträchtigen. Bei 5-10% der Betroffenen findet sich ein familiäres Vorkommen. Unerkannte Narkolepsie führt oft zu Fehldiagnosen wie Anfallsleiden oder seelische Störungen.
Behandlungsgrundsätze bei Narkolepsie:
- Aufklärung über die Art der Störung und die Symptome
- Erlernen eines adäquaten Umgangs mit der Erkrankung
- Medikamentöse Unterstützung zur Verminderung der Müdigkeit am Tage oder zur Unterdrückung von kataplektischen Anfällen