Implantation des künstlichen Hüftgelenkes noch präziser und schonender möglich
Elektrischer Beinhalter hilft den Orthopäden im Hümmling Hospital Sögel
Die Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes bei Arthrose oder Oberschenkelhalsbruch ist eine der am häufigsten in Deutschland durchgeführten Operationen. Im Hümmling Hospital Sögel gibt es nun einen elektrischen Beinhalter, der die Orthopäden und Unfallchirurgen unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Peter Korte, bei der Operation unterstützt.
„Die spezielle Vorrichtung wird insbesondere dann genutzt, wenn der minimalinvasive vordere Zugang verwendet wird. Bei der Lagerung des Patienten auf dem OP-Tisch wird der elektri-sche Beinhalter (Rotex table) an den OP-Tisch montiert und das zu operierende Bein in den Beinhalter eingespannt“, erklärt Dr. med. Peter Korte. Bei der herkömmlichen Methode wird das Bein von einem Assistenten während der Operation gehalten.
Durch den elektrischen Beinhalter kann der Operateur das Bein genauestens einstellen, damit die Prothesenkomponenten noch exakter implantiert werden können. Diese passgenaue Einstellung erlaubt neben dem exakten Einsetzen des künstlichen Hüftgelenkes auch einen deut-lich kleineren Zugang an der Vorderseite des hüftgelenksnahen Oberschenkels.
Der Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und spezielle Unfallchirurgie erläutert weiter: „Dieser Zugang wird auch AMIS-Zugang (anterior minimalinvasive Surgery) genannt. Dabei wird ein kurzer Hautschnitt an der Vorderseite des Oberschenkels angelegt und der Zugang zum Hüftgelenk von vorne etabliert.“ Der minimalinvasive Zugang hat den Vorteil, dass Mus-keln nicht durchtrennt werden müssen, sondern nur zur Seite gehalten. Der elektrische Bein-halter verbessert bei dem minimalinvasiven Zugang die Übersicht für den Operateur und trägt somit zum schonenden Operieren in erheblichem Maße bei.
Für den operierten Patienten bedeutet diese Verbesserung eine deutlich schnellere Genesung. Durch den kleinen Zugang und die verbesserte Übersicht in der Operation ist der posto-perative Verlauf durch weniger Schmerzen und schnellere Mobilität für die Patienten geprägt. „Es ist schön zu sehen, dass die Patienten nach der OP im wahrsten Sinne des Wortes schnell wieder auf die Beine kommen und das mit wenig Schmerzmitteln“, freut sich der Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie.
Bildunterschrift: Bild 1: Elektrische Beinhalter (Rotex table)
Bild 2: (v.l.n.r): Michael Grote, Dr. med. Peter Korte und Alfred Hermühlen.