Notwendigkeit eines multiprofessionellen Teams in der Geriatrie

Die geriatrische Medizin als Spezialgebiet für die Behandlung von älteren Menschen

Der demographische Wandel ist in aller Munde, die Geburtenrate sinkt und die Menschen werden immer älter. Diese Entwicklung stellt das Gesundheitssystem vor eine Herausforderung: die Behandlung und Pflege von älteren Patienten. Mit zunehmenden Alter nehmen auch die Erkrankungen zu, diese Entwicklung nennt man Multimorbidität. Mit der Multimorbidität gehen Krankheitskomplikationen einher, sodass der Patient eine ganzheitliche und zeitintensive Behandlung und Pflege benötigt.

Die Geriatrie ist das Spezialgebiet für die Versorgung von multimorbiden Patienten. Um eine ganzheitliche Betrachtung des geriatrischen Patienten zu ermöglichen, werden in Diagnostik und Therapie neurologische, urologische, orthopädische und internistische Krankheitsbilder bewertet. Darüber hinaus spielt das interdisziplinäre Team rund um den Patienten eine wichtige Rolle. Ärzte, Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen und Pflegefachkräfte entwickeln ein auf die individuellen Bedürfnisse angepasstes Therapiekonzept.
Oftmals wird eine geriatrische Behandlung nach einem Akutereignis, wie z.B. einem Sturz oder einem Herzinfarkt nötig. Da die Patienten neben ihrer Diagnose noch weitere Erkrankungen haben, fällt ein Weg zurück in den Alltag schwerer als bei anderen Patienten. Oberste Ziele der Behandlung sind das Verbessern und das Zurückerlangen von Alltagsfunktionen sowie die Verbesserung der Lebensqualität des Patienten. Am Anfang dieser komplexen Behandlung steht die Erhebung eines geriatrischen Assessments. Mithilfe dieses Instruments werden Ressourcen und Fähigkeiten erkannt, welche als Grundlage für das Behandlungs- und Therapiekonzept dienen. Ein Fallbeispiel: Eine 74-jährige Patientin leidet an Diabetes und COPD, ist ansonsten agil und fit und bewältigt ihren Alltag selbstständig. Nachdem sie einen Herzinfarkt erlitten hat, wurde ein Bypass gesetzt. Da die Operationswunde nicht gut verheilt, ist die Patientin bettlägerig, verliert an Gewicht und Muskulatur. Der Allgemeinzustand der Patientin verschlechtert sich fortschreitend und sie kann nur wenige Meter gehen und klagt über Atemnot und Schwindel. Neben den körperlichen Beeinträchtigungen leidet sie unter ihrem schlechten Allgemeinzustand, da sie bis zu diesem Zeitpunkt selbstständig und nicht auf Hilfe Anderer angewiesen war. Die Patientin ist multimorbide und es bedarf einer Betreuung durch ein multidisziplinäres Team: Der Physiotherapeut trainiert die Beweglichkeit, die Psychologin unterstützt die Patientin bei der Annahme ihrer neuen Situation und die Pflegefachkräfte unterstützen die Patientin im Rahmen der aktivierenden Pflege.
Sofern der stationäre Aufenthalt sich dem Ende neigt, erfolgt unter Einbeziehung der Angehörigen die Planung der anschließenden häuslichen Versorgung. Eine Beratung durch Fachpersonal hinsichtlich ambulantem Pflegedienst und Nutzung von Hilfsmitteln ist dabei essentiell.
Die Pflege von multimorbiden Patienten stellt eine besondere Herausforderung dar, sodass die Pflegekräfte mit der Zercur-Geriatrie Fachweiterbildung einen deutlichen Mehrwert für die optimale Betreuung von multimorbiden Patienten darstellen. Im Rahmen der Weiterbildung werden die Pflegefachkräfte auf besondere Anforderungen in der Geriatrie vorbereitet. Das Programm der Fortbildung stellt sicher, dass die Pflegekräfte die Qualitätsstandards der Geriatrie umsetzen und vor allem im Bereich der aktivierend-therapeutischen Pflege in der Geriatrie optimal geschult sind.

 

Bildunterschrift: Munir Saleh, Facharzt für Innere Medizin mit Weiterbildung Geriatrie

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