Diabetes und Wundmanagement – wo interdisziplinäre Zusammenarbeit von besonderer Bedeutung ist

In Deutschland sind etwa 7 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, wobei die Krankheit bei Männern und Frauen gleichhäufig auftritt. Die Erkrankung kommt mit zunehmendem Alter häufiger vor, aber auch die Häufigkeit der Diabeteserkrankungen im Kindesalter nimmt zu.

 

Bildunterschrift: Thomas Weers, Wundmanager im Hümmling Hospital Sögel

Bei der Krankheit wird in Diabetes Typ 1 und in Typ 2 unterschieden. Diabetes Typ 1 tritt meist schon im jungen Alter auf. Es gibt einen absoluten Mangel an Insulin im Körper und die Ursache ist in der Regel eine Fehlreaktion des Immunsystems. Eine erbliche Veranlagung, eine ungesunde Ernährung, Übergewicht und mangelnde Bewegung kann zu Diabetes Typ 2 führen. Hier können die Körperzellen nicht mehr richtig auf das Hormon reagieren. 95 % der an Diabetes erkrankten leiden unter dem Typ 2. Personen mit Diabetes Typ 2 weisen selten Symptome auf. Wer Diabetes Typ 1 hat, leidet oft an Symptomen wie starke Durstgefühle, vermehrtes Wasser lassen, Müdigkeit, Anfälligkeit für Infektionen und vor allem eine schlechte Wundheilung. Bei einem Diabetes ist oft das Immunsystem geschwächt und die schlechte Durchblutung, die aus der Veränderung der Hautgefäße resultiert, führt dazu, dass Wunden deutlich schlechter verheilen als bei gesunden Menschen.
Erkrankungen wie z.B. ein Dekubitus, also ein Druckgeschwür, was hin und wieder bei mobil stark eingeschränkten Patienten vorkommen kann, werden durch Diabetes gefördert. Hier wird nach unterschiedlichen Graden unterschieden. Während ein Dekubitus des ersten Grades lediglich durch eine Rötung zu erkennen ist, liegt der Knochen beim vierten Grad bereits frei, weil das darüber liegende Gewebe bereits zerstört ist. Aufgrund des erhöhten Infektionsrisikos ist dies eine lebensbedrohliche Situation für den Patienten. Bereits kleinste Verletzungen, wie zum Beispiel eine Schnittverletzung beim Schneiden der Fußnägel, können für Diabeteserkrankte schwerwiegende Folgen haben. Wenn dann nicht professionell gehandelt wird, kann die Wunde aufgrund der Heilungsstörung außer Kontrolle geraten. Wenn diese größer wird, kann es passieren, dass Maßnahmen getroffen werden und die entsprechenden Stellen entfernt werden müssen. Deshalb ist eine fachgerechte Wundversorgung, bestenfalls durch einen erfahrenen Wundmanager von großer Bedeutung.
Beim Wundmanagement handelt es sich um die Beurteilung, Reinigung und Versorgung von Wunden. Jede Wunde benötigt je nach Art und Umfang eine andere Herangehensweise, was das Wundmanagement zu einem sehr anspruchsvollen Bereich in der Medizin macht. Bei Patienten mit chronischen Wunden oder „Problemwunden“ wird von den behandelnden Ärzten und dem Pflegeteam die optimale Versorgung der Wunde geplant und lückenlos dokumentiert. Dazu gehört die regelmäßige Wundinspektion, die Wundbeurteilung und eine Fotodokumentation. Außerdem werden weitere Therapien eingeleitet, wie z.B. Wundabstriche oder die Entfernung von Belägen. Des Weiteren wird durch das interdisziplinäre Team über die entsprechenden Materialien der modernen Wundversorgung beraten, damit ein optimaler Heilungserfolg gewährleistet werden kann.
Eine gute Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Diabetologie und Wundmanagement ist essentiell für die optimale Patientenversorgung. Das Vermeiden von Stress, eine gesunde, zuckerarme Ernährung und viel Bewegung können die Risiken an Diabetes zu erkranken senken. Wer bereits an Diabetes erkrankt ist, kann mithilfe einer professionellen medizinischen Versorgung mit geringen Einschränkungen im Alltag leben. Ein sensibler Umgang mit bereits kleinsten Verletzungen und ein hoher Grad an Bewusstsein für die eigene Gesundheit sind von hoher Bedeutung. Oftmals ist auch eine stationäre Aufnahme von Patienten zur optimalen Wundversorgung sinnvoll. Ein unkomplizierter Übergang von ambulanter zu stationären Betreuung durch eine enge Zusammenarbeit zwischen behandelndem Arzt und dem Krankenhaus ermöglicht eine optimale Betreuung des Patienten durch Diabetologie und Wundmanagement.

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